Wut, Frust, Enttäuschung? Wohl von allem etwas. Als Thomas Eisfeld nach der 0:3-Heimniederlage gegen den SV Waldhof Mannheim die Katakomben betrat, zeigte sich der offensive Mittelfeldspieler von Rot-Weiss Essen zwar gefasst, aber auch etwas ratlos.
Die Mannschaft spielte an der Hafenstraße vor 17.077 Zuschauern ideenlos und musste sich nach dem Abpfiff die Pfiffe und Unmutsbekundungen der Fans gefallen lassen.
"Ich glaube, wir sitzen alle in einem Boot. Es liegt auch daran, dass wir uns auf dem Platz nicht ganz einig sind, wie wir mit dem Ball Fußball spielen wollen. Wenn die linke Hand nicht weiß, was die rechte macht, dann wird es schwierig auf dem Niveau, Torchancen zu kreieren. Der Spieler, der bei uns den Ball hat, ist teilweise die ärmste Sau. Das Spiel mit dem Ball ist uns im Vergleich zum letzten Jahr etwas abhanden gekommen", betonte Eisfeld anschließend.
Eine klare Idee im Spiel nach vorne war gegen Mannheim tatsächlich nicht zu erkennen. Dieser Trend zieht sich durch die letzten Wochen durch. Offensiv ist RWE zu häufig auf Einzelaktionen angewiesen. Auch aus dem Mittelfeld kommen zu wenig Impulse. Eisfeld hatte dafür keine richtige Erklärung, betonte aber, dass es sich nicht um eine Kritik an Coach Christoph Dabrowski handelte:
"Nein, überhaupt nicht. Der Trainer ist nicht alleine schuld, sondern wir Spieler müssen es einfach besser machen. Es ist momentan schwierig. Das war sehr, sehr wenig. Wir müssen zusehen, dass wir gerade mit dem Ball bessere Lösungen finden. Sonst wird es gegen jede Mannschaft in der Liga schwer. Wir haben viele Missverständnisse auf dem Platz. Dadurch verliert man Kontrolle im Spiel. In den letzten Partien hatten wir kaum mal eine Phase, wo wir den Gegner eingeschnürt haben. Das letzte Mal war, glaube ich, in Aue. Wir müssen mutiger sein, aber dafür braucht man Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten."
Dieser Auftritt machte nicht viel Mut für die kommende, wichtige Auswärtspartie beim FSV Zwickau (23. April, 14 Uhr). Unabhängig von der eigenen Form ist der Gegner Vorletzter, steht mit dem Rücken zur Wand und hat die zweitmeisten Gegentore der 3. Liga kassiert. Da gibt es für RWE keine Ausreden. "Wir müssen gemeinsam Lösungen erarbeiten", fordert der 30-Jährige und führt aus.
"Die Leistung vom Mannheim-Spiel wird nicht ausreichen. Zwickau ist ein anderes Spiel, die sind zuhause extrem eklig. Wir sollten gewarnt sein und eine Idee entwickeln, wie wir zu Torabschlüssen kommen."